Bogenbau

Während bei meinen Bildern und Skulpturen hauptsächlich haptische und optische Aspekte eine Rolle spielen, geht es im Bogenbau in erster Linie um Funktionserfüllung. Der jeweilige Bogen muss möglichst optimal handhabbar sein, so dass der Schütze gut damit umgehen kann.

 

Ich fertige, nunmehr seit über 20 Jahren, traditionelle Bögen sowohl aus natürlich gewachsenen Hölzern, wobei das Holz die Form des Bogens vorgibt, als auch in Verbindung mit modernen Materialien wie Glasfiber und Carbon. Diese entwerfe ich am „Reißbrett“.

 

Im Bogenbau wird im großen Maß die Form durch die Eigenschaften des Materials bestimmt. Es gibt viele Variablen, denen ein genauer Wert zugewiesen werden muss. Die einzelnen Elemente müssen in eine möglichst optimale wechselseitige Beziehung treten, um bestimmte zentrale Anforderungen wie etwa Stabilität, Kraft und Geschwindigkeit gewährleisten zu können. Vollkommenheit gibt es dabei nicht wirklich, eher den optimalen Kompromiss.

 

Da ich die Bedürfnisse des Bogenschützen aus eigener Erfahrung kenne und weiß, wie faszinierend es ist, die Spannung und die Kraft der Sehne in den Fingern zu spüren, loszulassen und dem fliegenden Pfeil nachzuschauen, versuche ich ständig, die Voraussetzungen für ein solches Erlebnis durch die Herstellung guter Bögen zu optimieren.

 

Am Ende sieht man es dem Bogen an und man kann erleben, wie anmutig Kraft, Spannung, Präzision und die Fügung des Materials zu einer faszinierenden, fast skulpturalen Einheit verschmolzen sind.