Über mich

Was mich interessiert, umtreibt und bewegt, ist das Unbekannte, das noch nie Gesehene. Schon immer hat es mich gereizt, Orte aufzusuchen, die bislang unentdeckt geblieben sind.
Dieser „Entdeckerdrang“ ist es auch, der mich dazu antreibt, Dinge herzustellen, die ich selbst zum ersten Mal in den Händen halten kann und die vor mir noch nie jemand zu Gesicht bekommen hat. Das fasziniert mich.

Ich bin Jahrgang 1964, stamme aus Roßlau, arbeite als gelernter Modellbauer seit über 30 Jahren im Bauhaus in Dessau. Dort fertige ich Architekturmodelle, Exponate und Ausstellungselemente.
In meiner Freizeit baue ich Bögen und gehe einer künstlerischen Arbeit nach, bei der Skulpturen, Reliefs, Materialcollagen und Bilder entstehen.

Seit einigen Jahren habe ich ein Atelier in Streetz. Das historische Bauhaus hat mein ästhetisches Grundverständnis sicher beeinflusst, unmittelbare Auswirkungen auf meine künstlerische Arbeit sehe ich indes nicht. Eher nur insofern, dass sich mein Arbeitsansatz auf Material, Licht und Schatten, Strukturen, Bewegung, Kombinationen und Zusammenklänge bezieht. Das Haptische, Taktile, die Möglichkeit sinnlicher Erfahrung über das Abtasten von Oberflächen mit dem Auge oder mit der Hand, eröffnen für mich ungeahnte Erlebnisräume.
Ich bin nahezu ständig in beobachtender Auseinandersetzung mit meiner Umgebung, den Dingen und Vorgängen um mich herum.
Daraus ergibt sich ein mitunter überwältigendes, überbordendes, beinahe zu großes Anregungsspektrum, aus dem ich schöpfe.

So inspiriert, entstehen meine Objekte zunächst meist nicht auf dem Papier, sondern in direkter auch experimenteller Auseinandersetzung mit dem Material. Auch der Zufall spielt gelegentlich eine Rolle. Ich setze mir bei dem, was ich mache, kein zeitliches Limit. So kann die Idee reifen und am Ende in einem für mich unverbesserlichen Ergebnis münden.

Was mich interessiert, sind Strukturen und Texturen, stoffimmanente Eigenschaften zum Ausdruck zu bringen und damit Harmonie und Dissonanzen, Kontraste, Gegensätze, Spannungen und Bewegungen erfahrbar zu machen. Befindlichkeiten und Wege zur Konfliktbewältigung zu reflektieren, ist ein übergeordnetes Anliegen. So entstehen Gefüge, in Holz oder in Kombination mit Metall, Glas, Kunststoff und anderen irgendwo gefundenen unpopulären Materialien, die aus einfachen Gliedern zu einer komplexen Gestalt mit verschiedenen Strukturmerkmalen verbunden sind.

Meine Arbeiten sind weitgehend abstrakt, aber dennoch assoziativ. Sie sollen berühren durch sinnliche Anregung, Überraschung, Irritation, Verwirrung, Verstörung, Faszination und Verblüffung.

Ich strebe den freien individuellen Selbstausdruck an und freue mich, wenn das entstandene Objekt am Ende mehr als persönliche Geltung gewinnt.